Mittwoch, 17. Mai 2000

New York  |  Ankunft Las Vegas

Um kurz nach 08.00 Uhr steht Brigittes Vater in der Tür, um mich abzuholen. Dem Gepäck nach zu urteilen, würde ein Außenstehender eher auf einen Cluburlaub auf Gran Canaria, als auf eine Motorradtour durch den Südwesten der USA tippen. Nun ja, am "Born to be wild look" müssen wir in Vegas noch ein wenig feilen!
Neben den üblichen Routinefragen: "Wer hat das Gepäck gepackt?, "Welche elektrischen Geräte führen Sie mit sich?" etc., hebt sich die Frage, was wir denn in Syrien respektive Jordanien gemacht haben, wohltuend ab. "Urlaub natürlich, was denn sonst," ist Charlys und meine spontane Antwort! Die Dame am Schalter schaut sich unsere Stempelchen im Pass recht genau an, lässt uns dann aber doch anstandslos passieren.
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Fahrer und Beifahrer müssen ein abgestimmtes Team ergeben.
Die Vorbereitungen dazu erfolgen  praktischerweise schon im Flugzeugsessel.

Fast pünktlich geht es um 11:15 Uhr dann los. Erste Station ist New York – genauer gesagt Newark in New Jersey -, wo wir 5 ½ Stunden auf den Weiterflug nach Las Vegas warten müssen. Ohne Probleme lassen uns die Immigration-Officer passieren. Fünf Stunden warten auf dem Flughafen? Nein! Stephan hält uns für verrückt, aber wir brauchen den Kick, ob wir es auch pünktlich zurück zum Flughafen schaffen. Mal sehen, ob sich auf dem Chrysler-Building schon der Mercedes-Stern dreht. Tut er nicht, wie sich eine Stunde später herausstellt. Fahren mit dem Taxi (40 US $) in die Nähe des Times Square. Ein Bus soll 11 US $ pro Nase kosten; eine günstigere Verbindung bekommen wir auf die Schnelle nicht heraus.
Bei Sonnenschein, etwa 25° C und leichtem Wind spazieren wir die 42. Straße hinunter in Richtung World Trade Center. Kein Stern auf dem Chrysler-Building – und hinauf kommen wir auch nicht. "Business only", sagt der Securityman am Elevator. Nach einem kurzen Imbiss fahren wir mit der Metro zum World Trade Center und von dort mit dem "Path" zurück zur Busstation in Newark. NAch 20 Busminuten sind wir wieder am Flughafen. Wirklich eine tolle Stadtbesichtigung – kennen jetzt sämtliche öffentlichen Verkehrsmittel in New York. Nun ja, in 5 ½ Stunden ist halt nicht mehr möglich.

World Trade Center

Fast schon  aus Gewohnheit treibt es uns am Ende unseres Blitzausflugs zum World Trade Center.
Nie hätten wir uns vorstellen können, dass es 16 Monate später nicht mehr existiert.  

 

Um 22.00 Uhr Ortszeit landen wir in Las Vegas. Angenehme 25° C – ideales Motorradwetter! Im "Circus Circus" bekommen Charly und ich anstatt des avisierten Zimmers im 2. Stock mit Blick auf das Lüftungsflachdach ein Aussichtszimmer im 25. Stock zugewiesen. Grund: Das Zimmer scheint noch bewohnt zu sein; darauf deuten eine halbleere Wasserflasche und ein Obstsalat!
Der Adventure-Dome hat leider schon geschlossen, so dass wir den Urlaub nicht wie geplant mit einer mitternächtlichen Achterbahnfahrt beginnen können. Die Alternative: Ein "walk" über den Strip!
Vier neue Hotels sind in den letzten drei Jahren hinzugekommen – ein Schuppen befindet sich noch im Bau. Alles Kästen mit 3.000 bis 4.000 Zimmern.

Charly schüttet den Johnny in die blaue Flasche und füllt auch seinen McDonald´s Colabecher. Ja wirklich, wir starten stilecht mit einem Mitternachtsmahl bestehend aus Big Mäc, Fritten und Whisky.

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Rückwärtsgang, Erste-Hilfe-Set, Werkzeug, Spritsorte – wir notieren die Fragen, die morgen vor unserem Start noch beantwortet werden müssen.

Dietmars Lederhose macht die Runde. Gut, Brigitte scheidet von vorneherein aus; aber auch Volker und Charly verzichten: Nicht eng genug, behaupten sie. Kein Arsch in der Hose, kontere ich! Ich habe sie mitgeschleppt und werde sie morgen auch anziehen. Außerdem passt sie mir – wie alle Beteiligten bekunden – eindeutig am besten.
Nach einem kleinen Whisky sind es nur noch 4 ½ Stunden, bis zum Frühstück um 07:30 Uhr.


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