Vorbereitung

Volker und Charly treffen sich einige Tage vor dem Start nach Las Vegas im Harley-Davidson-Shop in Mülheim. Gut, man kann dies als Tatsache einfach unkommentiert stehen lassen – aber irgendwie reizt es mich doch, aus meiner führerscheinlosen Sicht die Beweggründe für diesen, sagen wir mal neugierigen Kurzbesuch, zu kommentieren.Es sei kurz erwähnt, dass in lockeren, fröhlichen Runden bereits seit geraumer Zeit respektvoll über Harley-Davidson gesprochen wurde; und jetzt haben wir uns direkt das Schlachtschiff der Flotte – die Electra Glide Classic – auserkoren.Also, die Zwei schlichen sicherlich mit einem gewissen Respekt in den Laden! Aber das muss man ihnen ja nicht sofort ansehen. Sie geben sich – ihr Alter betonend – als potentielle Käufer aus. Wirklich geschickt!
"Wissen Sie, so mit 40, da wird es langsam Zeit ... immer schon ein Lebenstraum von uns ...eh, wenn nicht jetzt, ja wann denn sonst ...".
Mit solchen und ähnlichen Sprüchen täuschen sie den nichtsahnenden Verkäufer über ihre wahren Absichten hinweg. Der seinerseits erkennt geschulten Auges sofort, dass Geld hier keine Rolle spielt und offeriert großzügig eine Probefahrt auf der "Fat Boy" (Kinderharley). Dabei wollen Charly und Volker doch nur wissen, ob die Electra Glide einen Rückwärtsgang hat, wie kippsicher das Teil ist und welche Brille am coolsten aussieht.
Schließlich kam es zum Probesitzen auf bereits erwähnter Electra Glide. Die gesamte Bedienung sollte wohl keine größeren Probleme bereiten – einzig der Kippsicherheit stehen beide etwas skeptisch gegenüben: Ob das Ständerchen das aushält?
Neben der Maschine debattierten die beiden ausgiebig über das adäquate Outfit eines/einer Harley-Fahrers/in: Lederjacke – möglichst mit Fransen oder Nieten, Lederhose, Stiefel, Brille und Kopftuch, um nur das Wichtigste zu nennen. Charly und Volker können aus ihrer bereits mehr als 20 Jahre zurückliegenden Motorradzeit sicherlich noch das eine oder andere Stück auftreiben. Back to the Seventies – passend zur Musik auf der Route 66. Na, ja, schau´n wir mal. Ich leihe mir von Diät eine entsprechende Kluft: Lederjacke, Lederhose und Handschuhe – alles in schwarz. Für einen Beifahrer vielleicht etwas übertrieben, zumal ich als i-Tüpfelchen noch in eine augenschonende, cool aussehende Brille investiere. Der ganze Kram (Schlafsack, Isomatte und Zelt kommen noch hinzu) ist zuviel für einen Rucksack – ein Koffer muss her! Etwas ungewohnt bei einer Urlaubsreise, aber es hilft nichts.

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